ePatients – Informationen teilen & Verantwortung übernehmen

Bei einem kürzlichen Krankenhausaufenthalt konnte ich sozusagen „am eigenen Leib“ erfahren, dass die Bewegungen und Initiativen rund um den engagierten Patienten, also ePatient, Verständnis und Aktivitäten von allen Beteiligten verlangen.

Zu oft wird dabei nach meiner Wahrnehmung nur auf die Ärzte und das medizinische Fachpersonal geschaut und in vielen Fällen kritisiert, wenn diese nicht sofort alle oder zumindest genügend und verständliche Informationen dem Patienten „auf den Tisch“ legen. Aber als Patient reicht es nicht, sich zurückzulehnen, auf die Aktionen der anderen Beteiligten zu warten und beim Ausbleiben derselben sich zu beschweren.

Nach meinem Verständnis basiert die Verantwortung für die eigene Gesundheit (oder Krankheit) sowohl auf einer Bringschuld der Ärzte einerseits als auch auf einer Holschuld der Patienten andererseits. Wir können als Patienten nicht Verantwortung übernehmen wollen und dann in „Vollkasko-Manier“ erwarten, dass uns alles „mundgerecht von anderen serviert wird“. Engagement und Verantwortung zu übernehmen beginnt also bei jedem einzelnen selber.

Kleines Beispiel gefällig? Zweimal während meines jüngsten Krankenhausaufenthaltes wurde die Medikation geändert, einmal ein Medikament hinzugenommen, einmal ein Medikament weggelassen. Allerdings bekam ich keine Information dazu, sondern stellte die Änderungen selber fest, nachdem ich die zahlreichen einzunehmenden Medikamente, die im üblichen „Tablettenschieber“ in loser Form von den Krankenschwestern hingestellt wurden, gegen meinen Medikationsplan prüfte.

Es ist teilweise schon schwierig überhaupt (wieder) zu erkennen, welche Tabletten bereits ausgepackt im Krankenhaus-Schieber welchen („eigenen“) Tabletten zuhause entsprechen, wo ich sie aus den jeweils beschrifteten Blistern selber herausnehme. Nun habe ich noch recht gute Augen und kann mögliche Beschriftungen direkt auf den Medikamenten meist lesen, aber wie leicht nachvollziehbar ist, kann das sicher nicht von allen Patienten geleistet werden.

So lagen bei mir zwei gleichgroße Tabletten desselben Medikaments zur Einnahme für morgens und abends im Schieber. Nur durch die Prägung auf der Tablette und aktiver Nachfrage konnte ich sicherstellen, dass sich dieser Teil der Medikation nicht geändert hatte: statt morgens eine 16 mg und abends eine halbe 16 mg Tablette wie zuhause, bekam ich im Krankenhaus eine 16 mg Tablette morgens und eine gleich aussehende 8 mg Tablette abends.

Hier dem Patienten zu helfen, dass er den Überblick über seine Medikamente behält, wäre schon einmal ein erster Schritt. Ich verstehe, dass die Zeit für Tablettenverteilung eng ist, aber den Patienten sinnvoll einzubinden und zu informieren macht für alle Beteiligten an der Behandlung Sinn.

Und trotzdem gilt auch hier: als verantwortungsbewusster Mensch und inbesondere als Patient sollte ich mich mit dem beschäftigen, was ich zu mir nehme, insbesondere, wenn es Medikamente sind. Fehler sind menschlich und ich möchte meiner Gesundheit zuliebe ausgegebene Medikamente nicht „blind“ einnehmen, sondern wissen, was ich dort zu mir nehme.

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